Nachhaltigkeit im Nachwuchssport: Fairness beginnt früh
Kinder und Jugendliche, die Sport treiben, lernen mehr als nur Technik oder Taktik. Sie entwickeln Werte, die sie ein Leben lang begleiten: Fairness, Teamgeist, Respekt. Genau deshalb ist der Nachwuchssport ein idealer Ort, um auch das Bewusstsein für ökologische und soziale Nachhaltigkeit zu stärken. Denn wer in jungen Jahren lernt, Verantwortung für Umwelt und Mitmenschen zu übernehmen, wird auch als Erwachsene:r bewusste Entscheidungen treffen – auf und neben dem Spielfeld.
Warum Nachhaltigkeit gerade im Nachwuchssport wichtig ist
Der Nachwuchssport prägt nicht nur die körperliche Entwicklung, sondern auch das Weltbild junger Menschen. Nachhaltigkeit im Nachwuchssport bedeutet:
- Vorbildwirkung: Trainer:innen und Vereine leben nachhaltiges Handeln vor.
- Bildungschance: Nachhaltigkeit wird altersgerecht vermittelt und spielerisch erfahrbar gemacht.
- Zukunftssicherung: Kinder lernen, dass Sport und Umweltschutz kein Widerspruch sind.
- Soziale Gerechtigkeit: Alle Kinder – unabhängig von Herkunft oder Einkommen – sollen Zugang zu Sportangeboten haben.
So kann Nachhaltigkeit im Nachwuchssport aussehen – praxisnahe Tipps
- Umweltfreundliche Trainingspraxis
- Wiederverwendbare Trinkflaschen statt Einwegplastik
- Fahrgemeinschaften oder Anreise mit dem Fahrrad/ÖPNV
- Trikots aus recycelten Materialien
- Mülltrennung und saubere Umkleiden als Teil des Trainingsalltags
- Bildung & Bewusstseinsbildung
- Workshops oder Projekttage zu Themen wie Ernährung, Klima, Müllvermeidung
- Integration nachhaltiger Inhalte in die Trainer:innenausbildung
- Kreative Aktionen wie „Umwelttage“ oder „grüne Challenges“ im Verein
- Soziale Nachhaltigkeit
- Förderung von Vielfalt und Inklusion im Team
- Beitragsfreie Mitgliedschaften für sozial benachteiligte Familien
- Partnerschaften mit sozialen Organisationen und Schulen
- Nachhaltige Vereinsorganisation
- Papierloses Vereinsmanagement (digitale Anmeldung, Kommunikation)
- Ökostrom im Vereinsheim
- Kooperation mit regionalen, nachhaltigen Unternehmen (z. B. für Ausrüstung oder Verpflegung)
Good Practice: Nachhaltigkeit von Anfang an
Einige Projekte zeigen bereits, wie es geht:
- „Kicken ohne Grenzen“: Ein innovatives Bildungsprojekt, das Fußball als Plattform nutzt, um Jugendliche zu stärken und bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten. Durch offene und kostenlose Fußballtrainings in verschiedenen Stadtteilen Wiens werden Fairplay, soziales Miteinander und Diversität gefördert. Das Youth-Leader-Programm bereitet junge Menschen auf zukünftige Herausforderungen vor. (https://www.kicken-ohne-grenzen.at)
- „UGOTCHI – Punkten mit Klasse“: Ein vierwöchiges Gesundheitsprogramm der SPORTUNION, das jährlich rund 60.000 Schulkinder im Alter von 6 bis 10 Jahren zu mehr Bewegung, gesunder Ernährung und Achtsamkeit motiviert. Das Programm integriert Bewegung spielerisch in den Schulalltag und fördert Teamgeist sowie ein gesundes Miteinander. (https://ugotchi.at)
- „Team Panda“ des WWF Österreich: Ein Umweltbildungsprogramm, das Kindern die Natur und Artenvielfalt näherbringt. Durch spannende Aktivitäten wie Sommercamps, Ausflüge in Nationalparks und Zeltlager werden Umweltbewusstsein und nachhaltiges Verhalten spielerisch vermittelt. (https://www.wwf.at/teampanda/)
- DFB-Junior-Coach Programm (Deutschland): Kombiniert sportliche Ausbildung mit pädagogischen und sozialen Kompetenzen, auch im Bereich Umweltbildung. (https://www.dfb-akademie.de/dfb-junior-coach/-/id-11009632/)
Langfristiger Nutzen: Nachhaltigkeit wirkt doppelt
Nachhaltigkeit im Nachwuchssport wirkt auf zwei Ebenen:
- Individuell: Kinder und Jugendliche entwickeln ein ökologisches und soziales Bewusstsein.
- Strukturell: Vereine und Verbände werden resilienter, zukunftsfähiger und gesellschaftlich relevanter.
Dabei gilt: Es braucht keine perfekten Lösungen – es reicht, gemeinsam erste Schritte zu machen. Jeder plastikfreie Spieltag, jedes saisonale Buffet oder jede integrative Trainingsgruppe ist ein Signal.
Der Nachwuchs als Multiplikator
Kinder und Jugendliche sind nicht nur unsere Sportler:innen von morgen – sie sind unsere Entscheidungsträger:innen, unsere Fans, unsere Vorbilder der Zukunft. Wenn sie heute lernen, dass Sport auch Verantwortung bedeutet, verändern sie die Welt von morgen. Nachhaltigkeit im Nachwuchssport ist deshalb keine Zusatzaufgabe – sie ist eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft.

