Buntes Gemüse
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Power aus Pflanzen: Nachhaltige Ernährung im Leistungssport

Ernährung ist ein zentrales Element sportlicher Leistung – ob im Profi-, Breiten- oder Nachwuchssport. Doch immer mehr Sportler:innen und Vereine stellen sich eine wichtige Frage: Wie lässt sich sportgerechte Ernährung mit ökologischer und sozialer Verantwortung vereinbaren? Die Antwort: Nachhaltige Ernährung im Sport ist nicht nur möglich – sie ist zukunftsweisend. Denn was auf dem Teller landet, beeinflusst nicht nur die eigene Leistung, sondern auch Klima, Tierwohl und globale Gerechtigkeit.

Was bedeutet nachhaltige Ernährung im Sport?

Nachhaltige Ernährung orientiert sich an ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Kriterien. Sie berücksichtigt:

  • Umweltverträglichkeit: Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks durch pflanzenbasierte Lebensmittel, regionale Herkunft, saisonale Auswahl und geringe Verarbeitung.
  • Soziale Gerechtigkeit: Faire Produktionsbedingungen, Vermeidung von Ausbeutung entlang der Lieferkette.
  • Gesundheit: Hohe Nährstoffdichte, natürliche Inhaltsstoffe, kein übermäßiger Einsatz von Zusatzstoffen.

Im Sport bedeutet das: Die gewählten Nahrungsmittel sollen natürlich leistungsfördernd sein – aber nicht auf Kosten der Umwelt oder anderer Menschen.

Pflanzenbasierte Ernährung im Leistungssport: Geht das überhaupt?

 Ja – und wie! Zahlreiche Spitzensportler:innen setzen auf eine (überwiegend) pflanzliche Ernährung und widerlegen das alte Klischee, dass man tierisches Eiweiß für Muskelaufbau oder Ausdauer braucht.

Beispiele aus dem Profisport:

  • Lewis Hamilton (Formel 1) – lebt vegan und betont die positiven Effekte auf Konzentration, Regeneration und Energie.
  • Venus Williams (Tennis) – ernährt sich pflanzenbasiert und nutzt sie zur Linderung einer Autoimmunerkrankung.
  • Patrik Baboumian (Strongman) – zeigt, dass auch Kraftsport mit rein pflanzlicher Ernährung möglich ist.

Auch viele Fußballclubs wie der FC Bayern München oder Manchester City bieten ihren Spielern mittlerweile pflanzenbasierte Alternativen – aus ethischer Überzeugung und aufgrund positiver Leistungsbeobachtungen.

Vorteile nachhaltiger Ernährung im Sport 

  • Schnellere Regeneration: Weniger entzündungsfördernde Stoffe (wie gesättigte Fette aus Fleisch)
  • Stabilerer Energiehaushalt: Komplexe Kohlenhydrate aus Vollkorn, Hülsenfrüchten, Gemüse
  • Geringeres Verletzungsrisiko: Durch besseren Mikronährstoffhaushalt (z. B. Magnesium, Kalium)
  • Besseres Immunsystem: Hoher Anteil an Antioxidantien und Vitaminen

Zudem sinkt der ökologische Fußabdruck drastisch: Eine pflanzenbasierte Ernährung spart Wasser, Land und CO₂ – ganz besonders im Vergleich zu tierischen Produkten.

Wie kann der Sport nachhaltige Ernährung fördern? 

  1. Vereine & Verbände: Können nachhaltige Menüs in Kantinen oder bei Veranstaltungen anbieten.
  2. Trainingslager & Camps: Verpflegung mit Fokus auf regionale, pflanzenbasierte Zutaten.
  3. Workshops & Bildungsangebote: Aufklärung über nachhaltige Ernährung für Athlet:innen, Eltern und Trainer:innen.
  4. Gastronomie im Stadion: Vegane/vegetarische Optionen für Fans und Besucher:innen fördern – am besten regional und bio.

Ein gutes Beispiel ist der SV Werder Bremen, der sich nicht nur mit nachhaltigem Stadionbetrieb beschäftigt, sondern auch auf mehr pflanzliche Ernährung bei Team und Catering achtet.

Individuelle Ernährung bleibt essenziell

So vielversprechend die pflanzenbasierte Ernährung auch ist – sie ist nicht automatisch für jede:n Sportler:in der richtige Weg. Ernährung ist höchst individuell und hängt von vielen Faktoren ab: Sportart, Trainingsintensität, Gesundheitszustand, persönliche Vorlieben oder auch Unverträglichkeiten. Wichtig ist, dass jede Umstellung gut geplant und idealerweise mit dem betreuenden Ärzt:innen- oder Ernährungsteam abgestimmt wird. Denn nachhaltige Ernährung im Sport bedeutet nicht nur ökologisches Bewusstsein, sondern auch verantwortungsvoller Umgang mit dem eigenen Körper. Ob vegan, vegetarisch oder mischköstlich – entscheidend ist, dass die Ernährung leistungsfördernd, gesund und im besten Fall auch umweltverträglich gestaltet ist.

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